Ratgeber – Datensicherung Optische Verfahren

Datensicherung
Backup und Archivierung

Ein Backup ist die Sicherung von Daten auf diverse externe Medien. Notwendig wird dies durch die unterschiedlichsten Risiken, denen Ihr Datenbestand ständig ausgesetzt ist. Beispielsweise können ein Festplattenausfall bei kurzzeitiger Stromunterbrechung oder Hardwarefehler zu einem vollständigen Datenverlust führen. Außerdem stellen Anwenderfehler, versehentliches Löschen, Computerviren oder fehlerhafte Software eine Bedrohung für Ihre Daten dar. Schließlich besteht die Möglichkeit, dass durch Diebstahl Daten abhanden kommen, und unvorhersehbare Ereignisse wie Überschwemmung oder Feuer Ihren Datenbestand bedrohen. In einem solchen Fall stellt ein regelmäßiges Backup die einzige Möglichkeit dar, Ihre Daten wieder zu rekonstruieren. Eine andere Form der Datensicherung ist bedingt durch die Gesetzgebung, die vorgibt, dass bestimmte Informationen auch nach Jahren noch zugänglich sein müssen. Eine kurze Übersicht zu Aufbewahrungsfristen finden Sie übrigens im Ratgeberteil Altablage. Hier möchten wir Ihnen einen Überblick über die derzeit gängigen Formate zur Sicherung und Archivierung von digitalen Daten geben.

Optische Verfahren
Magneto-Optische Verfahren
Magnetische Verfahren
Optische Verfahren
CD (Compact Disc)

Datensicherung in Form von CDs ist ausschließlich bei sehr kleinen Datenmengen zu empfehlen. Durch relativ niedrige Speicherkapazitäten sammelt sich schnell eine sehr unübersichtliche Anzahl der Silberscheiben, so dass eine Systemwiederherstellung im Zweifelsfalle zusätzlich erschwert wird. Bei sehr geringen Datenmengen jedoch kann eine Sicherung auf CD durchaus sinnvoll sein. In der Tabelle geben wir einen Überblick über gängige Formate und deren optimalen Einsatz.

CD+G Compact Disc and Graphics. Für Audio und Grafik, sehr geringe Verbreitung.
CD+Midi Compact Disc Musical Instrument Digital Interface. Mit digitaler Schnittstelle für Musikinstrumente. Ermöglicht Notenlesen.
CD+DA Compact Disc Digital Audio. Audio- CD, 74 Minuten Spieldauer.
CD-Extra Enhanced Music Compact Disc. Verbesserte Musik-CD. Nachfolger der CD-Plus für Audio und Daten.
CD-I Compact Disc Interactive. Multimedia-CD für Audio, Video, Fotos und Spiele. Interaktives Eingreifen in den Ablauf möglich.
CD-R Compact Disc Recordable. Einmalig mit Audio oder Daten beschreibbar.
CD-RW Compact Disc Re-Writeable. Mehrfach mit Audio oder Daten zu beschreibbar.
CD-ROM Compact Disc Read Only Memory. Nicht beschreibbar! Ein Nurlese-Speicher für Daten.
CD-ROM XA CD-ROM eXtended Architecture. Ebenfalls nicht beschreibbar. Nurlese- Speicher für Daten, Text, Grafik, Bild, Audio und Video.
Photo-CD Foto-CD. Zur Ablage von digitalen Bildern in Echtfarben, Anbieter- spezifisches Format von Kodak.
Video-CD Video-CD. Für Filme von max. 74 Minuten Länge im MPEG-Format. Entspricht ungefähr Videoqualität im VHS-Format.
DVD (Digital Versatile Disc)

Zur Datensicherung von relativ geringen Datenmengen ist die DVD durchaus empfehlenswert. Insbesondere die DVD-RAM ist für die speziellen Anforderungen der Sicherung und Archivierung bestens gerüstet. In der Tabelle geben wir einen Überblick über dieses und andere gängige DVD-Formate.

DVD-ROM

Digital Versatile Disc – Read Only Memory. Das älteste DVD-Format. Sie hat die Ausmaße einer CD, bietet aber wesentlich mehr Speicher. DVD-ROMs können nur industriell bespielt werden. Abspielbar sind sie jedoch in jedem Player und jedem Laufwerk. Die vier gebräuchlichsten DVD-ROM-Formate sind:

DVD-5: einseitig abgetastete, einlagige DVD mit 4,37 GB Speicher- kapazität.

DVD-9: einseitig abgetastete, zweilagige DVD mit 8,5 GB Speicherkapazität.

DVD-10: zweiseitig abgetastete, einlagige DVD mit 8,74GB Speicherkapazität.

DVD-18: zweiseitig abgetastete, doppellagige DVD mit 15,9GB Speicherkapazität.

DVD-R

Digital Versatile Disc – Recordable. Entspricht der DVD-ROM, abgesehen davon, dass sie vom Anwender mit einem Brenner einmalig beschrieben werden kann. Allerdings wird das Abspielen dadurch erschwert, dass es unterschiedliche Typen von DVD-R-Rohlingen und -Brennern für „Authoring“ und „General“ gibt. Das Authoring-Format dient der Erstellung von Master-Medien für die professionelle Produktion von DVD-ROMs unter Verwendung von Ländercodes und Kopierschutz. Das allgemeine Format („General“) wird verwendet, wenn man lediglich DVDs für den eigenen Gebrauch brennt. Man unterscheidet drei aktuelle DVD-R-Formate:

DVD-R 1.0: einseitig, einlagig, 3,95 GB

DVD-R 2.0: einseitig, einlagig, 4,7 GB

DVD-R DL: einseitig, doppellagig, 7,95 GB

DVD-RW

Digital Versatile Disc – Rewritable. Analog zur CD bis zu 1000 Mal wiederbeschreibbares Format. Die Medien werden einseitig bespielt und fassen bis zu 4,7 GB. Sie können in allen Abspielgeräten gelesen werden.

Derzeit gibt es zwei Formate:

DVD-RW 1.0: 3,95 GB

DVD-RW 2.0: 4,7 GB

DVD-RAM

Digital Versatile Disc – Random Access Memory. Wiederbeschreibbare DVD. Bislang wird das Format relativ wenig genutzt, unter anderem deshalb, weil ein spezielles DVD-RAM- kompatibles Laufwerk benötigt wird. Der wichtigste Unterschied der DVD-RAM zur DVD±RW liegt darin, dass eine DVD±RW auf maximale Kompatibilität mit der DVD-Video und DVD-ROM ausgelegt ist, während die DVD-RAM auf Datensicherheit optimiert wurde. Desweiteren mangelt es der DVD±RW an einem Defektmanagement. Die DVD-RAM hingegen weist das gleiche Defektmanagement auf wie eine Festplatte: Ist eine Speicherstelle auf der DVD-RAM nicht beschreibbar, so wird diese Stelle als defekt gekennzeichnet und der Inhalt woanders abgespeichert. Das Defektmanagement der DVD-RAM ist als sehr zuverlässig zu betrachten, weil es wie bei der Festplatte von der Laufwerkselektronik vorgenommen wird. Die DVD-RAM ist bis zu 30 Jahren lagerfähig, und hält so die gesetzliche Vorgaben für Archivmedien ein. Sie kann ca. 100.000-mal wiederbeschrieben werden, wogegen die DVD±RW maximal 1000-mal wiederbeschrieben werden kann. Die DVD-RAM ist die einzige DVD, die gleichzeitig ausgelesen und beschrieben werden kann.

DVD-RAM1.0 (alt): 2,58 GB

DVD-RAM1.0 (neu): 5,16 GB

DVD-RAM2.0 (alt): 4,7 GB

DVD-RAM2.0 (neu): 9,4 GB

DVD+R

DVD Plus Recordable. Einmal beschreibbar, fasst bis zu 7,95 GB. Im Unterschied zur DVD-R gibt es aber keine beidseitig bespielbaren Medien. Bei den Medien mit Plus hinter DVD ist der Kopierschutz in der Firmware der Player integriert, während die Minus-Medien auf der Scheibe selbst Platz für den Kopierschutz lassen. Die minimale Brenngeschwindigkeit ist mit 2,4-fach DVD (also 3,2 MByte/s) höher als bei der DVD-R. Allerdings funktionieren die Plus-Medien nicht in allen DVD-ROM-Laufwerken.

DVD+R: 4,7 GB (einschichtig)

DVD+R DL: 7,95 GB (zweischichtig)

DVD+RW DVD Plus Rewritable. Der Plus-Standard bietet hier technisch u.a. den Vorteil, dass wiederbeschreibbare Medien ähnlich einer DVD-RAM eingebunden und ohne Brennprogramm beschrieben werden können. Einige Hersteller bieten für den Plus-R-Sektor bereits Geräte an, die DVD+R-Medien mit einer Geschwindigkeit von 16x beschreiben können. Damit kann eine komplette DVD in sechs Minuten aufgenommen werden. Bei der Datenspeicherung ermöglicht die DVD+RW im Gegensatz zur DVD-RW eine genaue Ansteuerung beliebiger Stellen der DVD. Allerdings kann sie nur 1000-mal wiederbeschrieben werden.
Hinweise zur Lagerung von optischen Datenträgern

Optische Informationsträger sollten in den dafür vorgesehenen Behältnissen aufbewahrt werden. Davon gibt es verschiedene Typen, die gängigsten sind das 7 mm dicke Jewel Case und das besonders platzsparende 5mm-Slimcase. Beides sind stabile, verschließbare Kunststoffhüllen, die das Medium vor Staub und Kratzern schützen.

CDs und DVDs sollten in ihren Hüllen aufrecht im Regal stehend wie Bücher gelagert werden. Wenn man sie liegend aufbewahrt, können sie sich langsam verbiegen, und laufen schließlich im Laufwerk nicht mehr rund. Vor allem das in eine CD als reflektierende Schicht eingearbeitete Aluminium ist verantwortlich für deren Zerfall. Wenn das Aluminium mit Luft in Kontakt kommt, oxidiert es und kann den Laser nicht mehr reflektieren. Bei CD-Rs und CD-RWs sind die Stoffe der Datenschicht (organische Farbe, Metalllegierung) anfälliger für Zerfall, als die Metalle in der Reflektionsschicht. Idealerweise werden CDs und DVDs bei einer Raumtemperatur von 10°C und 25% Luftfeuchtigkeit aufbewahrt. Bei optimalen Lagerungsbedingungen beträgt die Lebenserwartung einer handelsüblichen CD-ROM bis zu 20 Jahre, während eine CD-R bzw. CD-RW mit etwa fünf Jahren bei weitem nicht so lange verwendbar ist. Die durchschnittlichen Herstellerangaben zur Lagerungsfähigkeit sind etwas höher angesetzt, und im Folgenden aufgeführt.

CD/DVD-RW: 35 bis 70 Jahre

CD/DVD-R: 70 bis 100 Jahre

CD/DVD-ROM: 5 bis 200 Jahre